Die richtige Ernährung vor dem Joggen kann den Unterschied zwischen einem energiegeladenen, produktiven Lauf und einer mühsamen Trainingseinheit ausmachen. Was vor dem Lauf gegessen wird, beeinflusst direkt die Energiereserven, die Ausdauer und sogar das Verletzungsrisiko. Eine durchdachte Ernährungsstrategie hilft dabei, die Leistung zu steigern, Müdigkeit vorzubeugen und das Beste aus jedem Training herauszuholen.
In diesem Artikel erklären wir, wie Mahlzeiten optimal auf individuelle Laufeinheiten abgestimmt werden können. Wir beleuchten die wissenschaftlichen Grundlagen der Läuferernährung, geben konkrete Empfehlungen für verschiedene Tageszeiten und zeigen, welche Nahrungsmittel besonders förderlich – und welche eher hinderlich für die Laufperformance sind.
Warum ist die Ernährung vor dem Laufen wichtig?
Beim Joggen verbraucht der Körper Energie in Form von Glykogen – einem Kohlenhydratspeicher, der hauptsächlich in den Muskeln und der Leber angelegt ist. Diese Energiereserven sind entscheidend für die Leistungsfähigkeit während des Laufens. Eine durchdachte Mahlzeit vor dem Training füllt diese Speicher auf und stabilisiert den Blutzuckerspiegel, sodass der Lauf länger und kraftvoller durchgeführt werden kann. Zudem unterstützt die richtige Nahrung die Sauerstoffversorgung der Muskeln und verbessert die Konzentrationsfähigkeit während des Trainings.
Die Folgen einer unzureichenden Ernährung spürt man unmittelbar: Bei leerem Magen drohen Energieeinbrüche, Schwindel und frühzeitige Erschöpfung. Man wird schneller müde und kann sein volles Potenzial nicht ausschöpfen. Gleichzeitig kann eine zu üppige oder falsch zusammengesetzte Mahlzeit zu Magenproblemen, Seitenstechen oder Übelkeit führen. Der richtige Ernährungsansatz fungiert daher wie ein Balanceakt – er versorgt den Läufer mit ausreichend Energie, ohne den Verdauungstrakt zu belasten.
Der optimale Zeitpunkt für eine Mahlzeit
Der richtige Zeitpunkt einer Mahlzeit vor dem Joggen ist genauso wichtig wie deren Zusammensetzung. Als Faustregel gilt: Je grösser die Mahlzeit, desto mehr Zeit sollte dem Körper zur Verdauung zur Verfügung stehen. Eine vollständige Hauptmahlzeit benötigt etwa drei bis vier Stunden Verdauungszeit, während ein leichter Snack bereits 30 bis 60 Minuten vor dem Lauf verzehrt werden kann. Diese Zeitspanne ermöglicht dem Körper, die Nährstoffe aufzunehmen und in verwertbare Energie umzuwandeln, ohne dass unverdaute Nahrung den Magen belastet.
Die optimale Zeit-Strategie variiert je nach Intensität des Laufs und der persönlichen Verträglichkeit. Für ein lockeres Jogging kann die Zeitspanne etwas verkürzt werden, während vor intensiven Intervalleinheiten oder längeren Läufen eine grosszügigere Verdauungszeit ratsam ist. Einige Läufer können kurz vor dem Training noch einen kleinen Snack zu sich nehmen, während andere selbst nach längeren Verdauungsphasen empfindlich reagieren. Die richtige Balance zu finden, ist letztlich eine persönliche Entdeckungsreise.
Frühstück vor dem Morgenlauf
Der Morgenlauf bietet besondere Herausforderungen: Nach stundenlangem Schlaf sind die Energiespeicher leer, gleichzeitig ist das Verdauungssystem noch nicht vollständig aktiv. Für frühe Läufe gilt: Rechtzeitig aufstehen, um dem Körper 30 bis 60 Minuten Verdauungszeit zu geben. Mit einem leichten, kohlenhydratreichen Frühstück wird Energie getankt ohne den Magen zu überlasten. Wem morgens der Appetit fehlt, der sollte zumindest einen kleinen Snack mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten probieren, um Energietiefs während des Laufs zu vermeiden.
Hier sind einige Frühstücksideen:
- Ein kleiner Porridge mit Banane und etwas Honig
- Eine Scheibe Vollkorntoast mit Marmelade oder Honig
- Eine reife Banane mit etwas Naturjoghurt
- Ein Glas Saft mit einem Haferkeks
- Smoothie aus Banane, Beeren und etwas Haferflocken
- Ein halbe Portion Müsli mit Milch oder Pflanzendrink
- Ein paar getrocknete Datteln oder Aprikosen

Mahlzeiten vor Nachmittags- und Abendläufen
Bei Läufen später am Tag ist der Vorteil, dass der Stoffwechsel bereits aktiv ist und die Energiespeicher durch vorherige Mahlzeiten gefüllt sein können. Dennoch ist das richtige Timing entscheidend: Vor einem Nachmittagslauf sollte ein Mittagessen etwa zwei bis drei Stunden vorher verzehrt werden; vor einem Abendlauf wäre ein leichter Snack ein bis zwei Stunden zuvor ideal. Zu beachten ist dabei, dass besonders schwere oder fettreiche Mahlzeiten längere Verdauungszeiten benötigen und daher für die unmittelbare Vorbereitung ungeeignet sind.
Beispiele für geeignete Mahlzeiten oder Snacks vor Läufen zu späterer Tageszeit sind:
- Mittagessen vor einem Nachmittagslauf: Vollkornnudeln mit leichter Tomatensauce
- Snack vor einem Nachmittagslauf (eine Stunde vorher): Vollkornbrot mit magerem Aufschnitt
- Snack vor einem Nachmittagslauf (30 Minuten vorher): Eine reife Banane oder ein Energieriegel
- Snack vor einem Abendlauf (zwei Stunden vorher): Griechischer Joghurt mit Honig und Haferflocken
- Snack vor einem Abendlauf (eine Stunde vorher): Knäckebrot mit etwas Hüttenkäse
- Snack vor einem Abendlauf (30 Minuten vorher): Eine Handvoll Trockenfrüchte oder ein kleiner Energieriegel
Die besten Kohlenhydrate für Läufer
Kohlenhydrate sind der bevorzugte Energielieferant für den Körper während des Laufens. Sie werden in den Muskeln und der Leber als Glykogen gespeichert und bei Bedarf schnell in Energie umgewandelt. Bei mittlerer bis hoher Laufintensität verbrennt der Körper hauptsächlich Kohlenhydrate, da diese effizienter und schneller in Energie umgewandelt werden können als Fette. Mit ausreichend gefüllten Glykogenspeichern kann man länger und intensiver laufen, ohne einen Leistungseinbruch zu erleben.
Nicht alle Kohlenhydrate sind jedoch für Läufer gleich wertvoll. Einfache Kohlenhydrate wie Traubenzucker oder Fruchtzucker werden schnell ins Blut aufgenommen und liefern rasche Energie, eignen sich daher gut für einen unmittelbaren Energieschub kurz vor dem Lauf. Komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte setzen ihre Energie langsamer frei und sorgen für eine langanhaltende, gleichmässige Energieversorgung. Für eine optimale Laufleistung werden idealerweise beide Typen kombiniert, je nach dem Zeitpunkt vor dem Lauf.
Hier einige besonders wertvolle Kohlenhydratquellen:
- Haferflocken: komplexe Kohlenhydrate mit langanhaltender Energiefreisetzung
- Bananen: enthalten sowohl schnelle als auch langsame Kohlenhydrate
- Vollkornbrot: liefert nachhaltige Energie und wichtige Ballaststoffe
- Süsskartoffeln: reich an komplexen Kohlenhydraten und Nährstoffen
- Naturreis: langsame, gleichmässige Energiefreisetzung
- Trockenfrüchte: kompakte Energielieferanten mit schnellen Kohlenhydraten
- Honig: natürlicher, schnell verfügbarer Energiebooster
Protein und Fett – wichtig, aber nicht zu viel
Proteine spielen vor dem Laufen nur eine unterstützende, aber dennoch wichtige Rolle. Sie tragen zwar nicht direkt zur unmittelbaren Energiebereitstellung bei, helfen jedoch, einen vorzeitigen Muskelabbau während längerer Läufe zu vermeiden. Eine moderate Proteinzufuhr vor dem Training kann auch den Blutzuckerspiegel stabilisieren und für ein längeres Sättigungsgefühl sorgen. Proteine werden jedoch langsamer verdaut als Kohlenhydrate. Daher sollten die Portionen klein gehalten und leicht verdauliche Quellen gewählt werden, wie Joghurt, magerer Quark oder pflanzliche Alternativen wie Nüsse in kleinen Mengen.
Fette sind die Energiereserven für Langstreckenläufe, werden aber erst nach etwa 30 bis 40 Minuten kontinuierlicher Aktivität verstärkt zur Energiegewinnung herangezogen. Vor dem Laufen sollten fettreiche Nahrungsmittel sparsam eingesetzt werden, da sie am langsamsten verdaut werden und im Magen liegen bleiben können. Eine zu fettreiche Mahlzeit vor dem Training kann zu Verdauungsbeschwerden, Schweregefühl und Seitenstechen führen. Kleine Mengen gesunder Fette, etwa aus Nüssen, Avocados oder Olivenöl, sind jedoch unbedenklich, wenn sie mit ausreichend Vorlaufzeit (zwei bis drei Stunden) vor dem Lauf verzehrt werden.
Flüssigkeitszufuhr vor dem Joggen
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr vor dem Laufen ist genauso wichtig wie die feste Nahrung. Man sollte einen Lauf in einem gut hydrierten Zustand beginnen, da selbst leichte Dehydrierung die Leistungsfähigkeit senken kann. Empfehlenswert ist es, etwa 400 bis 600ml Wasser verteilt über die zwei Stunden vor dem Lauf zu trinken. Unmittelbar vor dem Start sind noch etwa 150 bis 250ml sinnvoll – genug, um hydratisiert zu sein, aber nicht so viel, dass der Magen belastet wird. Die genaue Menge hängt von der Körpergrösse, dem Wetter und der geplanten Laufdauer ab.
Bei längeren Läufen über 60 Minuten oder bei sehr warmem Wetter kann die Aufnahme von Elektrolyten vor dem Training vorteilhaft sein. Diese Mineralstoffe unterstützen die Wasseraufnahme in den Zellen und helfen, Muskelkrämpfen vorzubeugen. Ein leicht salzhaltiges Getränk oder Wasser mit einer Prise Salz kann bereits ausreichen. Auf koffeinhaltige oder stark gezuckerte Getränke sollte unmittelbar vor dem Lauf verzichtet werden – sie können harntreibend wirken oder den Blutzuckerspiegel destabilisieren. Stattdessen eignen sich Wasser, verdünnte Fruchtsäfte oder spezielle Sportgetränke mit geringem Zuckergehalt optimal für die Laufvorbereitung.
Leicht verdauliche Snack-Ideen für Läufer
Wenn zwischen der letzten Mahlzeit und dem Lauftraining mehr als drei Stunden liegen oder unmittelbar vor dem Lauf ein kleiner Energieschub benötigt wird, sind leicht verdauliche Snacks die ideale Lösung. Diese kleinen Energielieferanten werden schnell vom Körper aufgenommen, belasten den Magen kaum und stellen dennoch ausreichend Treibstoff für das Training bereit. Der perfekte Pre-Run-Snack enthält vorwiegend einfache Kohlenhydrate, wenig Fett und Protein sowie minimale Mengen an Ballaststoffen – eine Kombination, die schnelle Energie liefert, ohne im Magen zu liegen.
Ein paar Snack-Ideen im Überblick:
Eine reife Banane: der Klassiker unter den Läufersnacks
Ein bis zwei Datteln oder Trockenaprikosen: natürliche Energiebomben
Ein kleiner Energieriegel mit niedrigem Fett- und Proteingehalt
Eine Scheibe Weissbrot mit Honig oder Marmelade
Ein kleines Fruchtmus (Apfel oder Birne)
200ml verdünnter Fruchtsaft
Drei bis vier Salzstangen oder Reiswaffeln
Ein kleiner, selbstgemachter Smoothie aus Banane und Beeren
Ein halbes Brötchen mit Honig

Nahrungsmittel, die man vor dem Laufen vermeiden sollte
Bestimmte Lebensmittel können das Lauferlebnis erheblich beeinträchtigen, indem sie Verdauungsprobleme verursachen, zu Energieeinbrüchen führen oder das Risiko auf Seitenstechen erhöhen. Der Grund: Diese Nahrungsmittel benötigen entweder besonders lange Verdauungszeiten, ziehen Blut in den Verdauungstrakt (das dann in der Muskulatur fehlt) oder verursachen Blähungen und Unwohlsein. Selbst gesunde Lebensmittel können unter Umständen vor dem Laufen problematisch sein.
Diese Lebensmittel sind ungünstig vor dem Laufen:
- Frittierte und fettreiche Speisen: stark belastend für die Verdauung
- Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen: verursachen häufig Blähungen
- Rohes Gemüse und Salate: ballaststoffreich und schwer verdaulich
- Rotes Fleisch: benötigt sehr lange Verdauungszeiten
- Milchprodukte mit hohem Fettgehalt: können Magenbeschwerden auslösen
- Stark gewürzte und scharfe Speisen: reizen die Magenschleimhaut
- Kohlensäurehaltige Getränke: führen zu Blähungen und Aufstossen
- Alkoholische Getränke: dehydrierend und leistungsmindernd
- Grosse Mengen Kaffee: harntreibend und magensäureanregend
- Zuckerreiche Süssigkeiten: können zu schnellen Blutzuckerschwankungen führen
Spezielle Ernährungstipps für verschiedene Laufintensitäten
Für leichte Läufe mit niedriger Intensität ist die Ernährungsvorbereitung am unkompliziertesten. Bei diesen regenerativen Einheiten unter 30 Minuten kann man mit minimaler Vorbereitung starten – oft reicht ein kleiner Snack wie eine halbe Banane 15 bis 30 Minuten vorher oder sogar das Training auf nüchternen Magen, falls man sich damit wohlfühlt. Der Körper greift bei diesen lockeren Einheiten verstärkt auf Fettreserven zurück und benötigt weniger unmittelbare Kohlenhydratversorgung.
Bei mittelintensiven Läufen von 30 bis 60 Minuten sollte mehr Aufmerksamkeit auf die Kohlenhydratspeicher gelegt werden. Eine kleine kohlenhydratreiche Mahlzeit etwa ein bis zwei Stunden vor dem Lauf ist ideal. Diese Trainingseinheiten erfordern bereits eine solide Energiebasis, da der Körper in den mittleren Intensitätsbereichen verstärkt auf Glykogen als Energiequelle zurückgreift.
Hochintensive Intervalltrainings oder lange Läufe über 60 Minuten benötigen die sorgfältigste Vorbereitung. Eine grössere, ausgewogene Mahlzeit sollte drei bis vier Stunden vor dem Training eingeplant werden, ergänzt durch einen leichten Snack etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Start. Der Körper benötigt für diese anspruchsvollen Einheiten maximale Glykogenspeicher und stabile Blutzuckerwerte. Besonders wichtig ist auch die Hydrierung.
Ein personalisiertes Laufshirt für mehr Motivation
Die richtige mentale Einstellung ist genauso entscheidend wie die körperliche Vorbereitung beim Laufen. Positive Affirmationen und visuelle Motivation können die Leistung deutlich steigern. Ein individuelles Laufshirt mit einem persönlichen Motto oder einer motivierenden Botschaft kann in schwierigen Trainingsmomenten den nötigen mentalen Antrieb liefern.
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Fazit: Einen persönlichen Ernährungsplan entwickeln
Die optimale Ernährung vor dem Joggen folgt zwar grundlegenden Prinzipien, muss aber auf die individuellen Bedürfnisse des Läufers zugeschnitten sein. Kohlenhydrate bilden die Basis der Laufenergie, unterstützt durch moderate Mengen an Proteinen und Fetten. Das richtige Timing, angepasst an Mahlzeitengrösse und Laufintensität, verhindert Verdauungsprobleme und maximiert die Energieversorgung. Ebenso wichtig ist ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten und Dehydrierung vorzubeugen.
Die vorgestellten Empfehlungen sollen zum Experimentieren und zur aufmerksamen Beobachtung der Reaktion des Körpers anregen. Zu diesem Zweck kann ein einfaches Ernährungstagebuch geführt werden, in dem man festhält, was vor dem Lauf gegessen wurde und wie man sich währenddessen gefühlt hat. Mit der Zeit wird man erkennen, welche Nahrungsmittel und welches Timing am besten für die eigene Person funktionieren.